EFT

EFT ist ein Begleiter

Im Herbst 2019 habe ich auf Empfehlung angefangen, mich mit EFT zu beschäftigen. Für mich. Erstmal habe ich mir einfach Youtube-Videos angeschaut, um herauszufinden, worum es eigentlich geht. Allerdings hatte ich nicht diese Durchbrucherlebnisse, wie sie einige Leute in den Kommentaren beschrieben, dass sämtliche Probleme innerhalb von Minuten „weggeklopft“ waren. Trotzdem blieb ich dabei. Ich spürte intuitiv, dass es mir guttat. Ich fand Studien dazu, dass Klopfen auf den Meridian-Punkten nachweislich den Cortisolspiegel senkt – also Stress im Köper abbaut – und fühlte mich bestätigt, auf dem richtigen Weg zu sein.

Im Sommer 2020 begann ich dann einen Online-Basis-Kurs, der die Voraussetzung für meine im Mai 2021 anstehenden Weiterbildungskurse bildet. Parallel begann ich, Schülern, die mit psychischen oder körperlichen Leiden zu kämpfen hatten, von EFT erstmal nur zu erzählen und ihnen zu empfehlen, bei Interesse einfach mal das Internet nach dem Thema zu durchforsten, wie ich es auch getan hatte. An mir selbst und mit Freunden übte ich. Spontanheilungserfolge, wie sie manche Menschen wohl wirklich haben, blieben bei mir nach wie vor aus, aber ich merkte, dass es mich ruhiger machte, dass Themen, die mich schon länger belasteten, langsam „bearbeitbar“ wurden oder dass sie plötzlich gar nicht mehr wie zuvor ein Problem darstellten. Der Prozess war ein schleichender, aber es war ein Prozess.

Nach dem Basis-Kurs und vielen Zoom-Calls mit meinen Ausbilderinnen begann ich, das neu erworbene Wissen vorsichtig in einem gesicherten Rahmen mit einigen Schülern anzuwenden – zum Beispiel bei Prüfungsangst, Schlafstörungen oder Konzentrationsschwäche. Und siehe da, es zeigten sich auch dort kleine Erfolge und teilweise sogar schon nach wenigen Minuten Klopfen.

Beim Klopfen und der Verbalisierung der Emotionen wird Schicht um Schicht der Belastung(en) bearbeitet und gelöst. Es ist sehr gut möglich, dass ein neues Thema, das unter einem anderen versteckt war, hochkommt und nun auch bearbeitet werden möchte. Dadurch kann es einem unter Umständen so vorkommen, als ob sich ein Problem verschlimmert hätte. Das stimmt so aber nicht ganz.

Ich stelle mir das ungefähr so vor: Ich sitze im Wohnzimmer und schaue auf die Terrasse und genieße den Blick nach draußen. Plötzlich steht die Sonne so, dass sie direkt durch die Scheibe scheint und ich kann sehen, dass ich die Fenster schon sehr lange nicht mehr geputzt habe. Der Dreck, der schon die ganze Zeit da war, ist nun sichtbar geworden und wenn ich ihn nicht beseitige, wird es mehr und er kann das Glas, wenn ich Pech habe, sogar dauerhaft schädigen. So sehr, dass selbst Putzen irgendwann nicht mehr viel hilft. Also beginne ich, das Fenster zu reinigen. Mit einmal wischen ist es meist noch nicht getan und den Prozess werde ich in regelmäßigen Abständen wiederholen müssen, weil Fenster nunmal die Angewohnheit haben, immer wieder Ablagerungen anzusammeln.

Mit EFT und der Psyche ist es ganz ähnlich. Wenn ich mit EFT anfange, ist es unter Umständen so, als würde die Sonne hereinscheinen und den Dreck einfach nur sichtbar machen. Es ist kein neuer Schmutz und er ist auch nicht schlimmer geworden, ich gucke bloß genauer hin. Aber ich kann ihn eben nur entfernen, wenn ich ihn mir ansehe. Wenn die Fenster super verdreckt sind, muss ich länger putzen, wenn sich also viel Ballast über die Jahre angesammelt hat, kann es ein bisschen dauern, bis ich durch die Schichten durchgearbeitet habe. Und wenn ich neue Dinge erlebe, können sich wieder feine Ablagerungen bilden, die bearbeitet werden wollen. So wie ich meinen Wohnraum sauberhalte und meinen Körper wasche, muss ich auch meine Seele reinigen. Das Schöne ist, wenn ich etwas regelmäßig mache, geht es schneller. Zum einen habe ich weniger Dreck, den ich entfernen muss, und zum anderen habe ich eine Routine entwickelt und muss mir nicht erst noch Fensterreiniger und einen Abzieher kaufen. Ich habe sie bereits erworben und weiß, wo sie liegen und wie man sie effektiv benutzt.